Sichere Rinderhaltung
Verantwortungsbewusste Rinderhalter achten auf Arbeitssicherheit. So senken sie das Unfallrisiko im Betrieb. Wir unterstützen Sie dabei mit unseren Kursen, Bauberatung und Informationsmaterial.
Egal, ob Sie Milchvieh im Stall oder Mutterkühe auf der Weide halten, ob Sie Mastbullen haben oder Kälber aufziehen: Die Arbeit wird sicherer, wenn Mensch und Tier sich verstehen, wenn alle, die auf dem Betrieb arbeiten, die Grundregeln im Umgang mit Rindern konsequent beherzigen und wenn Sie als Betriebsleiter mangelhafte bauliche Anlagen umgehend sanieren oder ersetzen. Packen Sie es an!
Aus der Unfallstatistik
Nach der Unfallstatistik der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ereigneten sich im Jahr 2021 die meisten Unfälle in der Tierhaltung bei der Arbeit mit Rindern: Neben sieben Todesfällen verzeichnete wir 4.700 meldepflichtige Unfälle durch direkten Tierkontakt.
So vermeiden Sie Unfälle mit Rindern
Rinder auf der Weide
Zur Unfällen in der Weidehaltung führen oft zwei Faktoren: Einerseits fehlen geeignete technische und bauliche Anlagen bzw. Einrichtungen. Andererseits spielen fehlende Kenntnisse zum natürlichen Verhaltendes des Rindes und seiner Sinneswahrnehmungen eine nicht unerhebliche Rolle.
Besonders gefährlich sind neben Mutterkühen Deckbullen, die sich mit auf der Weide befinden. Ihr Verhalten ist nur schwer kalkulierbar. Arbeiten Sie hier nie alleine!
Mobile Fang- und Behandlungseinrichtungen
Egal, ob Sie Ohrmarken selbst einziehen möchten oder ein Dienstleister Ihre Tiere behandelt: Die Tiere müssen sicher fixiert sein, damit sicheres Arbeiten für den Behandler möglich ist.
Innerhalb der ersten Lebenstage muss das neugeborene Kalb gekennzeichnet werden. In diesen Tagen ist die Unfallgefahr durch den stark ausgeprägten Mutterinstinkt besonders groß. Eine Fangeinrichtung oder der Einsatz eines Kälberfangkorbes sind sinnvoll und verringern die Unfallgefahr, da Mutterkuh und Kalb kurzzeitig voneinander getrennt werden.
Manche Tierhalter lösen dieses Problem, indem sie das Abkalben ausschließlich in die Stallperiode im Herbst und Winter legen.
DIE SICHERE LÖSUNG FÜR JEDE BETRIEBSGRÖSSE
Unabhängig von der Betriebsgröße lohnt sich immer eine technische Lösung, beispielsweise ein Viehtriebwagen, eine Fang- und Behandlungsanlage oder ein Fangkorb für den Frontlader.
Weidehaltung
Der Aufenthalt von Personen auf der Weide sollte auf ein Mindestmaß reduziert werden (z. B. für den Umtrieb). Auch solche Tätigkeiten wie Pflegemaßnahmen, Zaunkontrolle und Wartungsarbeiten sind vor dem Weideauftrieb durchzuführen.
Vor dem Betreten der Weide ist sicherzustellen, dass eine geeignete Treibehilfe (Treibewagen), geeignete Fluchtmöglichkeiten sowie eine zweite tierverständige Person vor Ort sind, die im Bedarfsfall warnen, helfen oder einen Notruf absetzen kann.
BULLE IN DER HERDE
Läuft in der Herde ein Bulle, mit muss zwingend eine zweite Person anwesend sein, wenn ein Tierbetreuer oder eine Tierbetreuerin die Weide betritt.
Der Weidezaun
Ein intakter Zaun, der stabil und hoch genug ist, verhindert, dass Rinder ausbrechen. Wer Elektrozäune verwendet, muss sie entsprechend kennzeichnen. Nützliche Hinweise zur sicheren Einzäunung gibt die aid-Broschüre „Sichere Weidezäune“
Fangvorrichtungen, Separationsbereiche, ausreichend Fluchtmöglichkeiten und eine gute Beleuchtung machen die Arbeit im Stall leichter und sicherer. Wir zeigen Ihnen, mit welchen technischen Einrichtungen die Stallhaltung sicherer wird.
Sicherheitsfangfressgitter einbauen
Fangfressgitter ermöglichen es, eine größere Gruppe von Tieren schnell und sicher zu fixieren. Bei Sicherheitsfangfressgittern lassen sich die Elemente nicht nur nach oben, sondern auch nach unten öffnen. So wird verhindert, dass sich ein gestürztes Tier selbst stranguliert. Moderne Sicherheitsfangfressgitter sind besonders geräuscharm.
ÜBERGANGSVORSCHRIFTEN VSG 4.1 TIERHALTUNG
Für die Erfüllung der neuen baulichen Anforderungen in Rinderställen gibt es eine dreijährige Übergangsfrist. Das heißt, die notwendigen Umbauten für die Bullenbucht sowie Fixier- und Separiereinrichtungen gemäß den Vorgaben der VSG 4.1 können in bestehenden Anlagen bis zum 1. April 2024 ausgeführt werden. Neue Stallbauten müssen bereits ab 1. April 2021 den Anforderungen der VSG 4.1 entsprechen.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Übersicht "Häufig gestellte Fragen zur Unfallverhütungsvorschrift 4.1."
Schwenkgatter mit Halsfangrahmen nachrüsten
Schwenkgatter mit Halsfangrahmen sind eine gute und kostengünstige Möglichkeit, Tiere zu fixieren, die behandelt werden müssen. Sie werden einfach durch einen Seilzug bedient. Dazu stehen Sie seitlich hinter dem Tier. Zum Beispiel im Abkalbebereich kann so sehr gut gefahrlos am Rind gearbeitet werden.
Rinderkopfstützen
Hiermit kann der Kopf der Tiere im Fangfressgitter zusätzlich fixiert werden für Behandlungen am Tierkopf wie zum Beispiel Ohrmarken nachziehen oder Augenuntersuchungen.
Separiermöglichkeiten
Schaffen Sie mit mobilen Abschrankungen und Separierboxen in der Nähe des Stalleingangs Möglichkeiten, einzelne Rinder zuverlässig von der Herde zu trennen.
Sichere Behandlung
Werden Tiere behandelt oder besamt, müssen Sie alle in diesem Bereich befindlichen Tiere vorher fixieren.
Dies kann in einem separaten Bereich durchgeführt werden. Mit flexiblen Abschrankungen können selektive Bereiche geschaffen werden.
Personenschlupföffnungen
In Rinderställen müssen in angemessenen Abständen und in ausreichender Anzahl Öffnungen für den Zugang und die Flucht aus dem Tierbereich vorhanden sein.
KOSTENLOSE BAUBERATUNG NUTZEN
Möchten Sie Ihre alten Gebäude renovieren oder einen neuen Stall bauen? Nutzen Sie unsere Bauberatung. Wir gehen mit Ihnen Ihre Planung durch und geben Tipps, wie Sie Ihren Stall mit Blick auf Arbeitsorganisation, Arbeitserleichterung und Arbeitssicherheit optimal planen oder nachrüsten können.
Ihren regionalen Ansprechpartner finden Sie hier.
Tierverhalten im Auge behalten
Bedenken Sie auch das Tierverhalten beim Stallneu- und -umbau. Es zahlt sich aus. Wenn Sie die bauliche und technische Gestaltung von Stallungen den Sinneseigenschaften und dem natürlichen Verhalten der Rinder anpassen, optimieren Sie automatisch den Arbeitsablauf. Die Tiere werden ruhiger, sie fühlen sich wohl und die Arbeitsabläufe werden dadurch flüssiger und sicherer.
Menschen können ihr Verhalten reflektieren und ändern; das Tier kann es nicht. Für Sie als Rinderhalter heißt das, es liegt an Ihnen, Ihr Verhalten so anzupassen, dass es im Umgang mit Ihren Rindern nicht zu gefährlichen Situationen kommt. Dazu müssen Sie wissen, wie Rinder ihre Umgebung wahrnehmen und wie sie sich üblicherweise verhalten. Fehlende Kenntnisse über das arteigene Verhalten führen häufig zu schwer kalkulierbaren Situationen.
VOM PROFI LERNEN
Unsere Tiertrainer bieten bundesweit Kurse zum sicheren Umgang mit Rindern an. Lernen Sie, wie Rinder ihre Umwelt wahrnehmen, üben Sie den stressarmen Umgang mit den Tieren, und bekommen wichtige Informationen zu Treibe-, Verlade-und Fixiereinrichtungen.
Sehen
Rinder haben ein sehr weites Sichtfeld von rund 330°. Zum Vergleich: Das Sichtfeld des Menschen umfasst 210°. Lediglich ein schmaler Winkel von etwa 30° hinter dem Tier ist von ihm nicht einsehbar. Auf eine Annäherung in diesem Bereich reagiert ein Rind äußerst sensibel, da es die sich nähernde Person zunächst nicht wahrnehmen kann. Dazu kommt, dass Rinder Entfernungen und Tiefen nicht gut einschätzen können. Außerdem brauchen bis zu 5mal länger als Menschen, um sich an veränderte Lichtverhältnisse anzupassen. Das kann zum Beispiel zum Problem werden, wenn Sie die Tiere aus dem dunkleren Stall ins helle Tageslicht treiben und ihnen keine Zeit lassen, sich an das helle Licht zu gewöhnen.
Hören
Rinder sind sensibel gegenüber lauten, schrillen und hochfrequenten Geräuschen. Beispiele dafür sind zuschlagende Metallgatter oder quietschende Türscharniere. Vermeiden Sie solche Geräusche zum Wohle der Tiere. In der Praxis haben sich Bauteile aus Kunststoff, zum Beispiel an den Sicherheitsfangfressgittern, bewährt. Machen Sie sich beim Herantreten an Rinder mit ruhiger Stimme bemerkbar. Rinder richten ihre Ohren zur Geräuschquelle aus.
Tasten und Fühlen
Die Kontaktaufnahme zum Rind kann auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise durch Berührungen oder Ansprache. Häufiger positiver Kontakt fördert die Mensch-Tier-Beziehung.
Riechen und schmecken
Rinder haben einen sehr feinen Geruchs- und Geschmackssinn. Sie unterscheiden zwischen positiven und negativen Gerüchen. Befinden sich Rinder in einer Stresssituation, setzen sie Botenstoffe durch Urin und Kotausscheidungen ab, um nachfolgende Tiere zu warnen. Dies zeigt sich in der Praxis zum Beispiel bei der Klauenpflege. Gehen Sie bei solchen Arbeiten deshalb so ruhig wie möglich mit den Tieren um.
Das Rind – ein Flucht- und Herdentier
Rinder sind empfindsame Herdentiere mit einem eigenen Charakter und festen sozialen Strukturen. Regelmäßiger und positiver Kontakt zu den Tieren erleichtert das Erkennen der Sozialstruktur der Herde und ist Grundlage für einen sicheren Umgang mit Rindern. Sie verständigen sich meist geräuschlos durch kleinste, für uns Menschen oft unscheinbare Bewegungen. Wer das arttypische Verhalten seiner Rinder berücksichtigt, wird belohnt – durch bessere Tiergesundheit, gesteigertes Wohlbefinden, vor allem aber auch durch viel mehr Sicherheit bei der Arbeit.
Bei einem Rind können schon Kleinigkeiten Fluchtreaktionen hervorrufen. Gehen Sie deshalb ruhig und besonnen mit Ihren Tieren um. Vermeiden Sie Veränderungen und Situationen, die Ihre Tiere erschrecken. Bereits direkter Blickkontakt oder hektische Bewegungen können eine Fluchtreaktion auslösen. Denn egal, wer kommt: Für Fluchttiere ist es wichtig, schnell annähernde Bewegungen als Angriff zu deuten und die Flucht zu ergreifen.
Das Zonenkonzept
Wer sich einem Rind nähert, muss dessen Beobachtungs-, Bewegungs- und Flucht- beziehungsweise Angriffszone kennen und dieses Wissen ausnutzen, um Rinder zu treiben.
Tritt man in die Bewegungszone, kann das Rind gezielt gesteuert werden. Beim Eintritt in diese Zone bewegt sich das Rind, beim Heraustreten bleibt es stehen. Je nach Eintrittswinkel in diese Zone kann man das Rind geradeaus treiben oder aber auch in andere Richtungen drehen. Dabei beginnt die Bewegungszone bei jedem Tier individuell. Es bedarf etwas Übung, dann kann man mit der Bewegungszone effektiv arbeiten.
Einen weiteren Aspekt des Zonenkonzepts stellt die sogenannte Balancelinie dar. Sie befindet sich in Höhe der Schulter. Überschreitet man die Balancelinie von hinten in Richtung Kopf, so bewegt sich das Rind rückwärts. Überschreitet man die Linie von vorn in Richtung Schwanz, so bewegt sich das Rind vorwärts.
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Schulungen zum sicheren Umgang mit Rindern
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Sicherer Umgang mit Rindern - Wie Rinder sehen
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Sicherer Umgang mit Rindern - Wie Rinder hören, riechen und fühlen
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Sicherer Umgang mit Rindern - Zonenkonzept
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Sicherer Umgang mit Rindern - Sicheres Treiben
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Sicherer Umgang mit Rindern - Sicheres Verladen
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Sicherer Umgang mit Rindern - Sicherheit am Melkstand
Bullenhaltung birgt ein erhöhtes Risiko. Unterschätzen Sie dieses Risiko nie. Regelmäßig werden schwere oder tödliche Unfälle gemeldet, bei denen ein Bulle einen Menschen angegriffen hat.
Betreten Sie die Weide oder den Stall nur mit Helfern. Personen, die sich einem Bullen nähern, müssen sich sehr gut mit dem Verhalten der Tiere auskennen. Ein verantwortlicher Umgang ist nur möglich, wenn technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen und eine an das Tierverhalten angepasste Arbeitsweise eingehalten werden.
Es geht auch ohne Bullen
Am sichersten ist kein Bulle in der Herde. Künstliche Besamung ist die sichere Alternative zum Deckbullen in der Milchviehhaltung.
Wenn Sie auf künstliche Besamung setzen, reduzieren Sie das Unfallrisiko erheblich und steigern den züchterischen Erfolg. Moderne Brunsterkennungssysteme sorgen zuverlässig für das richtige Timing.
ZEIT BEGRENZEN
Die saisonale Abkalbung der Mutterkühe begrenzt die notwendige Anwesenheit des Deckbullen in der Herde. Dadurch verringert sich zudem der Zeitraum, in dem Sie die Ohrmarken bei den Kälbern einziehen müssen. Rinderhalter, die ihre Tiere auf der Weide halten, können diese Arbeit so auf die Stallsaison legen.
Sie möchten nicht auf einen Deckbullen verzichten?
Seien Sie sich immer bewusst, dass der Bulle unvorhergesehen aggressiv reagieren kann.
Auch Tiere, die bereits von klein auf im Betrieb sind, bilden keine Ausnahme. Je älter das Tier wird, desto größer die Gefahr, dass sich sein Verhalten ändert. Entfernen Sie den Deckbullen sofort, sobald er erste Anzeichen von Aggression zeigt oder anderweitig verhaltensauffällig wird. Als Unternehmer oder Unternehmerin müssen Sie alle Beschäftigten und sonstigen Helfer im Umgang mit dem Bullen unterweisen und darauf achten, dass jeder die folgenden Sicherheits- und Verhaltensregeln einhält.
- Nur mit Helfern
Läuft ein Bulle mit der Herde, dann betreten Sie die Weide oder den Stall nur mit unterwiesenen Helfern. Eine Person behält den Bullen immer im Blick, um zu warnen und wenn nötig Hilfe zu leisten. Schaffen Sie Fluchtmöglichkeiten. Denken Sie an eine stabile Treibhilfe. Ein Hütehund kann zusätzlich eine große Hilfe sein. Gut ausgebildete Hunde können Rinder so treiben, dass zwischen Tier und Mensch eine ausreichende räumliche Distanz gewahrt bleibt. - Den Deckbullen separieren
In der Milchviehhaltung ist ab 1. April 2021 ein mitlaufender Deckbulle im Laufstall verboten. Wenn ein Deckbulle gehalten werden soll, ist eine separate Deckbullenbucht in stabiler Bauweise erforderlich. Diese muss über geeignete Fluchtmöglichkeiten und mindestens eine Fixiereinrichtung verfügen.
Bei der Planung einer Deckbullenbucht in Ihrem Betrieb unterstützen Sie die Präventionsmitarbeiter der SVLFG. Fragen Sie nach!
ÜBERGANGSVORSCHRIFTEN VSG 4.1 TIERHALTUNG
Für die Erfüllung der neuen baulichen Anforderungen in Rinderställen gibt es eine dreijährige Übergangsfrist. Das heißt, die notwendigen Umbauten für Bullenbuchten gemäß den Vorgaben der VSG 4.1 können in bestehenden Anlagen bis zum 1. April 2024 ausgeführt werden. Neue Stallbauten müssen bereits ab 1. April 2021 den Anforderungen der VSG 4.1 entsprechen.
- Rettungsinseln und Fluchtwege
Bei Weidearbeiten kann zum Beispiel ein Schlepper als Rettungsinsel dienen. Sicherer ist es jedoch, den Bullen zu fixieren. Gut eignet sich dafür ein Fangstand oder ein Treibwagen. Im Stall sorgen ausreichend viele Personenschlupfmöglichkeiten dafür, dass Sie sich im Notfall aus dem Gefahrenbereich retten können. - Den Deckbullen führen
Personen, die einen Bullen führen, müssen dafür eine Leitstange und zusätzlich einen Leitstrick benutzen. Die Leitstange wird am Nasenring befestigt, der Leitstrick am Halfter. Gehen Sie beim Führen durch Türöffnungen und in engen Gängen immer voraus. So verhindern Sie, dass der Bulle Sie einquetscht. Wickeln Sie den Leitstrick nicht um die Hand. Bringen Sie den Bullen in eine Bucht oder wollen Sie ihn von dort holen? Die Leitstange und den Führstrick dürfen Sie nur lösen beziehungsweise befestigen, wenn Sie außerhalb der Bucht stehen. - Das Verhalten des Bullen
Die Tierbeobachtung ist bei Bullen überlebenswichtig. Seine Verhaltensweisen und -auffälligkeiten müssen richtig erfasst, interpretiert und bewertet werden. Nimmt der Landwirt solche Drohungen nicht ernst, muss er damit rechnen, dass die Situation eskaliert.
Der Bulle wird typischerweise den Kopf schütteln, mit den Ohren schlagen, mit dem Schwanz peitschen, scharren, die Zunge herausstrecken und speicheln. Er wird röhren, schnauben und die Augen aufreißen, bevor er mit gesenktem Kopf nach vorne springt.
Gerät das Tier in eine Stress-Situation, muss der Mensch angepasst handeln und den Druck vom Bullen nehmen. So kann er einem Angriff vorbeugen. Ist es doch zu einem Angriff gekommen, berichten Betroffene häufig, dass der Bulle bis zum Unfall unauffällig gewesen sei. Verhält sich der Deckbulle aggressiv, ist dieser unverzüglich aus dem Betrieb zu entfernen.
Tatsächlich zeigen die Tiere aber in der Regel bereits viel früher Verhaltensauffälligkeiten. Achten Sie auf erste Anzeichen. Wenn sich der Bulle zum Beispiel zwischen Landwirt und Herde stellt, wenn er den Kopf senkt oder sich breit aufstellt, dann sind das ernste Warnungen.
Wir beraten Sie gern!
Ihre Ansprechpartner
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- Herr Wametsberger
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- Herr Lang
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- Herr Huth
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- Herr Miller
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- Herr Schatz
Wissen für Ihre Sicherheit zum Download
In unserer Broschüre Rinderhaltung haben unsere Fachleute ausführliche Informationen für Rinderhalter zusammengestellt.
Im Kapitel „Verhalten“ gibt es Wissenswertes zum Flucht- und Herdentier Rind. Denn wer das Verhalten der Tiere richtig deuten kann, arbeitet sicherer. Unsere Tiertrainer erläutern das Zonenkonzept und erklären, wie Rinder ihre Umwelt wahrnehmen. Im Beitrag „Treiben und Verladen“ erklären die Autoren, warum Treiben sicherer ist als Führen, geben Tipps, wie das Führen am Halfter klappt und nennen die Anforderungen, die an Treib- und Verladevorgänge gestellt werden. Nach einem kurzen Blick auf die „Alleinarbeit“ runden Fachinformationen für Mutterkuhhalter und Fleischrinderhalter den Inhalt der Broschüre ab.
Broschüre bestellen
Sie können die Broschüre kostenlos auch als Print-Exemplar bestellen. Verwenden Sie dazu einfach das Bestellformular.
Kurz und knapp
Unsere Flyer informieren Sie zu ausgewählten Themen der Rinderhaltung. Der Download ist kostenlos.
Vorschriften
Die Unfallverhütungsvorschriften der SVLFG heißen Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz (VSG). Sie sind für alle Versicherten bindend.
DIE NEUERUNGEN DER VSG 4.1 FÜR RINDERHALTER AUF EINEN BLICK
- Ausreichend Fixier- und Separiereinrichtungen für Einzeltiere oder Gruppen in der Stallanlage
- Beim Besamen/Behandeln dürfen sich keine weiteren frei laufenden Tiere in dem Bereich aufhalten
- In der Milchviehhaltung ist ein mitlaufender Deckbulle im Laufstall verboten, der Deckbulle muss separat untergebracht werden
- Fixieren oder Separieren des Deckbullen beim Zusammenführen und bevor der Tierbetreuer die Bucht betritt
- Helfer benötigen Tierkenntnisse zum sicheren Umgang mit Rindern
Tiere aus dem Bestand entfernen, die sich aggressiv verhalten und Menschen gefährden können, spätestens nach einem Angriff
Informationen für Arbeitgeber
Als Arbeitgeber gibt es nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen, die Sie erfüllen müssen, Sie tragen auch eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und den Schutz Ihrer Mitarbeiter. Die SVLFG unterstützt Sie dabei. Zum Beispiel mit Kursen und Seminaren, aber auch mit Mustergefährdungsbeurteilungen, Unterweisungshilfen und Betriebsanweisungen für Rinderhalter. Für den Fall, dass Ihre Beschäftigten nicht Deutsch sprechen, finden Sie in den folgenden Linklisten auch Betriebsanweisungen und Unterweisungshilfen in Fremdsprachen. Der Download ist für Sie kostenlos.
- Betriebsanweisung Melkmaschinenreiniger - sauer/ russisch DOCX, nicht barrierefrei, 118 KB
- Betriebsanweisung Weidehaltung Rinder/ russisch DOCX, nicht barrierefrei, 86.3 KB
- Sicherer Umgang mit Gülle in Russisch PDF, nicht barrierefrei, 110 KB
- Sicherheit bei der Weidehaltung in Russisch PDF, nicht barrierefrei, 136 KB
- Sicherer Umgang mit Tieren in Russisch PDF, nicht barrierefrei, 120 KB
- Sicherheit bei Arbeiten im Melkstand in Russisch PDF, nicht barrierefrei, 257 KB
- Unterweisungshilfe Tierhaltung in Bulgarisch DOC, nicht barrierefrei, 136 KB
- Betriebsanweisung Melkstand/ bulgarisch DOCX, nicht barrierefrei, 93.6 KB
- Betriebsanweisung Weidehaltung Rinder/ bulgarisch DOCX, nicht barrierefrei, 83.6 KB
- Betriebsanweisung Melkmaschinenreiniger - alkalisch/ bulgarisch DOCX, nicht barrierefrei, 132 KB
Von Mensch zu Mensch
Erfahrungsberichte von Rinderhaltern
Interessiert es Sie, wie Berufskollegen mit den Anforderungen ihres beruflichen Alltags umgehen?
Wie sich Innovationen bewährt haben, wie sie ihren Stall optimieren konnten oder was sie durch Schulungen in ihren Betrieb verändert haben? Lesen Sie einfach kurz hinein - vielleicht ist ja der eine oder andere Tipp aus der Praxis dabei, wie auch Sie leichter und sicherer arbeiten können.
Tanja Wagner krempelte nach einer Bauberatung und nach der Teilnahme an einem unserer Rinderkurse ihre Mutterkuhhaltung um. Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden.„Ich fühle mich sicher und die Arbeit mit den Rindern macht mir durch die baulichen Verbesserungen und durch das Wissen aus dem Seminar wieder Freude"
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Artikel "Fangstand statt Blasrohr" aus LSV kompakt 1-2018
Aus der LSV Kompakt: Rinderhaltung Fangstand statt Blasrohr PDF
PDF, nicht barrierefrei, 352 KB -
Artikel "Tierhaltung" aus LSV Kompakt 2-2017
Tierhaltung Nichts ist beständiger als der Wandel PDF
PDF, nicht barrierefrei, 165 KB -
Artikel "Unfälle im Umgang mit Rindern" aus LSV kompakt 1-2017
Unfälle im Umgang mit Rindern Aus dem Unfallgeschehen PDF
PDF, nicht barrierefrei, 113 KB -
Artikel "Die Rinderflüsterer" aus LSV kompakt 3-2015
Aus der LSV Kompakt: Die Rinderflüsterer PDF
PDF, nicht barrierefrei, 231 KB -
Artikel "Aus dem Unfallgeschehen in der Rinderhaltung" aus LSV kompakt 1-2015
Aus dem Unfallgeschehen PDF
PDF, nicht barrierefrei, 120 KB