Diese Website verwendet Cookies, die für die Funktionalität der Site notwendig sind. Wenn Sie mehr über die genutzten Cookies erfahren möchten, lesen Sie sich bitte unsere Ausführungen zu Cookies in unserer Datenschutzerklärung durch.

Indem Sie dieses Banner schließen, die Seite nach unten scrollen, einen Link anklicken oder Ihre Recherche auf andere Weise fortsetzen, erklären Sie sich mit dem Gebrauch von Cookies auf unserer Site einverstanden.

Kohl als Kraftpaket

Kohl ist ein vielseitiges und regionales Wintergemüse mit zahlreichen Vitaminen und Nährstoffen. Ernährungsexpertin Claudia Krüger zeigt, wie Kohl die Gesundheit stärkt, und verrät Zubereitungstipps

Vergrößerung des Bildes für Claudia Krüger im Porträt.
Claudia Krüger aus Gevelsberg ist Diätassistentin und Ernährungsberaterin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. sowie Diabetesberaterin bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. Copyright: privat

Als klassische Wintergemüse gelten neben Wurzelgemüse wie Rote Bete, Pastinaken oder Steckrüben auch einzelne Blattgemüse wie Endivie oder Winterportulak sowie verschiedene Kohlarten wie Grünkohl, Rotkohl oder Weißkohl. Frisch geerntet und über kurze Transportwege in den Handel gebracht, bleiben Geschmack und Inhaltsstoffe der „Kohlköpfe“ am besten erhalten. Frischen Kohl erkennen wir an den „knackigen“ Blättern, dem insgesamt guten Aussehen und den sauberen Schnittstellen.

Gesundes Multitalent

Unsere Gesundheit profitiert durch Mahlzeiten mit Kohlvariationen mehrfach. Es ist ein kalorienarmes und sättigendes Gemüse. So können wir damit Mahlzeiten gestalten, die nicht zu energiereich sind und uns bis zur nächsten Mahlzeit sättigen. Die Kohlsorten liefern Mineralstoffe, Kalium und Eisen. Für eine möglichst große Eisenaufnahme aus den Lebensmitteln ist die gleichzeitige Zufuhr von Vitamin C förderlich. Brokkoli, Grünkohl und Rosenkohl sind die Spitzenreiter im Vitamin-C-Gehalt. Vitamin E und Folsäure sind auch in nennenswert hoher Menge enthalten. Zusätzlich finden sich im Kohl reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, die zahlreiche Gesundheitsaufgaben übernehmen. So unterstützen sie das Herz-Kreislauf-System und unser Immunsystem. Das zeigt: Um unseren Körper mit Nährstoffen zu versorgen, benötigen wir weder Pulver noch Pillen. Die heimischen Pflanzen bieten viel Energie ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

Wird Kohl nicht so gut vertragen und ruft Beschwerden wie Blähungen hervor, lassen sich diese durch die Zugabe von Kümmel, Thymian und Fenchel abmildern. Den Kümmel können Genießer in gemahlener Form verwenden oder in einem Teesieb mitkochen. So vermeiden sie den starken Kümmelgeschmack, wenn man auf ein einzelnes Kümmelkorn beißt.

Kohl in seiner fermentierten Version als Sauerkraut gilt als „typisch“ deutsch. Durch die Fermentierung steigt der Vitamingehalt und das Gemüse wird leichter verdaulich. Zudem profitiert unsere Darmflora von den enthaltenen Milchsäurebakterien.

Gut zum Einfrieren
Der Kohlkopf ist zu groß für eine Mahlzeit? Kohlgerichte lassen sich gut einfrieren, wenn nicht gleichzeitig Kartoffeln verarbeitet wurden. Gekochte Kartoffeln verlieren nach dem Einfrieren den Biss und lassen sich bestenfalls noch zu Kartoffelbrei verarbeiten. Ganze Kohlblätter können vor dem Einfrieren blanchiert und später zu Kohlrouladen oder Gemüselasagne zubereitet werden. Streifen von Weißkohl, Wirsing und Co lassen sich roh oder blanchiert einfrieren und später nach Belieben einsetzen.

Weltweit im Einsatz
Neben den eher klassischen Suppen und Eintöpfen oder festlich als Rotkohl zu Fleischgerichten finden sich unzählige Gerichte, in denen die Kohlsorten, gedünstet, gekocht, gebraten oder auch gebacken für Abwechslung sorgen. Kohl findet sich in asiatischen Gerichten wieder und lässt sich zu Aufläufen verarbeiten. Roh und in Streifen geschnitten sind neben Chinakohl auch Spitzkohl oder kleine Blumenkohlröschen eine leckere Zutat für Salate. Kohl kann auch Bestandteil von Smoothies oder Gemüsesäften sein. Kohlblätter lassen sich übrigens als „Nudelersatz“ in eine glutenfreie oder kohlenhydratarme Lasagne verwandeln und anstelle eines „reinen“ Kartoffelpürees kann durch die Zugabe von Blumenkohl, Kohlrabi oder Sellerie auch ein etwas pikanteres Püree zubereitet werden.

Es gibt kaum eine Region in der Welt, in der nicht verschiedene Kohlsorten angebaut und in zahlreichen Varianten verzehrt werden. Die Zeiten, in denen Kohl bei uns als "Arme-Leute-Gericht" galt, sind vorbei. Heute sind die verschiedenen Kohlsorten eine Bereicherung für die Familienküche und selbst aus der gehobenen Gastronomie nicht wegzudenken.


MINDESTENS FÜNF PORTIONEN GEMÜSE UND OBST AM TAG

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst einzuplanen, regional und saisonal ausgesucht. Werden die Kohlsorten in die Speisenplanung eingebunden, kann das Essen abwechslungsreich gestaltet werden. Egal ob vegetarisch, vegan, mit Fleisch und auch neben Fisch, es bieten sich zahlreiche Variationen für die Zubereitung. 

Rezeptideen