Gesund verpflegt im Arbeitsalltag
Gerade bei körperlich und mental anstrengender Arbeit ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig, um konzentriert und leistungsfähig zu bleiben.
Beschäftigte in den grünen Berufen üben vielfach körperlich und mental anstrengende Tätigkeiten aus und haben deshalb einen außerordentlich hohen Energiebedarf. Umso wichtiger ist es für Sie, Ihre Nahrung gesund und leistungsorientiert zu gestalten. Wir geben Ihnen Tipps und Angebote, wie Sie zur optimalen Energiezufuhr kommen.
Wissenswertes
Gerade in den grünen Berufen geht der Arbeitsalltag besonders mit körperlichen und kognitiven Belastung einher. Da sind die Energiereserven schnell verbraucht. Wichtig ist, dass Sie regelmäßig „nachtanken“. Die richtige Lebensmittelwahl und optimale Zusammensetzung aller Nährstoffgruppen in einer Mahlzeit fördern die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Man ist länger fit und hat Power für den gesamten Arbeitstag. Fehler und Unfälle können so vermieden werden.
Es ist gar nicht so schwer! Kombinieren Sie Ihre Mahlzeit aus den folgenden Nährstoffgruppen:
- Kohlenhydrate dienen als Hauptenergielieferant: Als Stärke in Brot, Kartoffeln oder Nudeln, als Milchzucker in Milchprodukten oder als Fruchtzucker in Obst und Gemüse. Vollkornprodukte enthalten komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Ihr Körper braucht länger, um sie zu verarbeiten und Sie bleiben über einen längeren Zeitraum fit und gesättigt.
- Eiweiß dient als Aufbaustoff für Muskeln und das Immunsystem. Es steckt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, wie z.B. in Käse, Ei, Joghurt und Geflügelfleisch oder auch in Hülsenfrüchten, wie Soja, Linsen oder Kichererbsen. Hier gilt: Die Mischung machts und hat den Vorteil, dass es Sie lange satt hält!
- Fette werden vom Körper nur in Maßen benötigt. Als Baustoffe sind ungesättigte Fettsäuren und pflanzliches Fett wichtig. Diese finden sich vor allem in Fisch, Nüssen und Samen sowie Ölen. Achte auf die versteckten Fette in verarbeiteten Produkte, z. B. Brat- und Bockwurst, Blätterteig, Pommes frites oder Saucen.
- Obst und Gemüse sollten neben den drei Hauptnährstoffen nicht fehlen. Gerne mehrere Portionen am Tag für extra Vitamine und Mineralstoffe sowie einen zusätzlichen Energiekick!
Für Müsli-Liebhaber
Haferflocken oder zuckerarmes Müsli lassen sich prima vorbereiten und können immer wieder neu kombiniert werden. Einfach in Joghurt oder Quark einrühren und Obst Ihrer Wahl unterheben. Sie können das Ganze auch mit gesunden Nüssen oder Leinsamen toppen. Lässt sich prima in einem Glas (z.B. ausgewaschenes Marmeladenglas) transportieren.
Für Brot-Fans
Sie können Ihr Pausenbox auch mit belegten Vollkornbroten oder -brötchen füllen. Als Grundlage dient ein leckerer Brotaufstrich aus Hülsenfrüchten oder Frischkäse statt Butter oder Margarine. Wer mag, kann auch mal Senf probieren. Ein bisschen frisches Gemüse (Gurkenscheiben, Radieschen oder Salatblätter) und eine Scheibe Käse oder Geflügelwurst und fertig ist das Power-Sandwich!
„Leicht und lecker“ - Das Baukastensystem: Wenn´s mal schnell gehen muss
Einfach vorbereiten lassen sich auch Salate. Hier können Sie als Basis auch mal auf Fertigprodukte zurückgreifen (z.B. Kartoffelsalat, Nudelsalat, Gnocchi, Tortellini etc.). Wichtig ist der richtige Bausatz: Fügen Sie Ihrem Fertiggericht immer reichlich Gemüse Ihrer Wahl zu und eine hochwertige Eiweißquelle (Ei, Hüttenkäse, Lachs, Putenbruststreifen etc.). Soll es noch ein Dressing sein, achten Sie auf hochwertige Öle, wie Oliven- oder Leinöl. Joghurt können Sie ebenfalls mit etwas Öl, Essig und Gewürzen zu einem Dressing verarbeiten. Das Dressing können Sie wieder getrennt in einem kleinen Marmeladenglas transportieren. So schmeckt Ihr Salat immer wie frisch zubereitet.
Der Arbeitsalltag kann herausfordernd sein, egal ob auf der Baustelle, auf der Arbeitsmaschine, oder im Stall. Gerade in stressigen Phasen greifen wir gerne schnell zu Schokoriegeln, Gebäck oder anderen „Energiekicks“. Doch diese Snacks treiben den Blutzucker in die Höhe und lassen ihn danach rapide absinken. Das Ergebnis: Sie fühlen sich nach kurzer Zeit müde, schlapp und unkonzentriert. Doch es gibt Alternativen, die Sie fit und leistungsstark halten. Packen Sie sich Ihren „Reservekanister“, der ohne Kühlung auskommt und unkompliziert zwischendurch als Fingerfood gesnackt werden kann:
- Nüsse und Samen als gute Quelle für gesunden Fetten, Proteinen und Ballaststoffen.
- Trockenfrüchte in Maßen: als natürliche Süße (Achtung Fruchtzucker!).
- Gekaufte oder selbstgemachte Energieballs: Klassisches Trio aus Nüssen, Trockenfrüchten und Haferflocken.
- Vollkorn-Knäckebrot und Saatenkräcker
- Dunkle Schokolade (ab 80 % Kakaoanteil): Gegen den Heißhunger, ohne den Blutzucker in die Höhe zu treiben.
- Bei kälteren Temperaturen eignen sich natürlich auch frisches Obst und Gemüse mit Dip für Vitamine und Ballaststoffe
Denken Sie daran: Ihr Körper ist der wichtigste Motor und läuft nur mit dem richtigen Treibstoff.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, sind die SVLFG-Ernährungsworkshops gesund-ernährt@work genau das richtige für Sie und Ihr Team. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne.
Die eigene Pausenbox sollte Priorität haben, aber manchmal muss es auch mal schnell gehen.
Bäcker: Ballaststoffreich statt Weißmehl- und Zuckerbombe:
Beim Bäcker lauern oft viele versteckte Kalorien in Form von Weißmehl, Zucker und Fett, die müde und schlapp machen. Achten Sie daher auf diese Alternativen:
- Vollkorn statt Croissant oder Weißmehlprodukten: Hält länger satt und versorgt Sie mit Ballaststoffen.
- Belegte Brötchen: Wählen Sie Varianten mit proteinreichem Belag wie Ei, Hähnchenbrust oder Käse. Verzichten Sie auf fettige Aufstriche, wie Remoulade.
- Meiden Sie süße Teilchen!
Imbiss: Lieber frisch statt frittiert
Imbissbuden haben oft Pommes, Burger oder frittierte Snacks im Angebot.
Wählen Sie bewusster:
- Döner oder Wraps: Entscheiden Sie sich für Varianten mit viel Salat, magerem Fleisch (Hähnchen oder Pute) und einer leichten Joghurtsoße
- Bratwurst oder Hamburger mit Salat und Wasser, anstatt Pommes und Cola
Tipp: Wenn Sie zu etwas Frittiertem oder Fettigem greifen, kombiniere Sie es mit einem frischen Salat oder Gemüse, um die Mahlzeit aufzuwerten.
Supermarkt: Bewusste Entscheidung bei großer Auswahl
Wählen Sie eine Kombination aus frischem Obst und Gemüse wie Äpfel, Bananen, Karotten oder Snackpaprika sowie einer Proteinquelle, z.B. aus hartgekochtem Ei, Hüttenkäse, Kräuterquark oder Naturjoghurt und einer Energiequelle wie Vollkornbrot oder -brötchen, Wraps, Linsen- oder Bulgursalat.
Vorsicht bei Fertigprodukten aus der Kühltheke mit vielen Zusatzstoffen und „leeren“ Kalorien aus zu viel Zucker und Fett, wie Fleischsalat, Sandwich, Pudding, Energydrinks etc. Zudem sind „to go“-Produkte oft hochverarbeitet, nährstoffarm, schwer verdaulich und vor allem teuer.
Die richtige Flüssigkeitszufuhr ist entscheiden für Ihre Leistungsfähigkeit im Arbeitstag. Wasser ist an nahezu allen lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt, z.B. Regulation der Körpertemperatur, Transport von Nährstoffen oder der Entgiftung.
Richtig Auftanken! So geht´s:
Trinken Sie 1,5 – 2 Liter Wasser pro Tag! Ideal ist es kleinere Mengen über den Tag zu verteilen. Bei körperlich schwerer Arbeit oder an heißen Sommertagen steigt der Bedarf schnell auf 3 bis 4 Liter pro Tag oder mehr, je nach Schweißverlust.
Die besten Durstlöscher:
- Mineral- oder Leitungswasser – einfach, effektiv und immer verfügbar.
- Selbstgemachte Saftschorlen – ein Teil Obstsaft, drei Teile Wasser.
- Aromatisiertes Wasser – z.B. mit Minze, Gurke, Ingwer oder Zitrone.
ACHTUNG!
Limonade, Eistee oder Energydrinks zählen wegen des hohen Zuckergehalts nicht als Durstlöscher und sind maximale Energieräuber! Kaffee hingegen kann zur täglichen Trinkmenge hinzugerechnet werden, allerdings nur in Maßen.
Flüssigkeitsmangel - Ein Risiko für Ihren Job
Schon 2 % Wasserverlust können deine Leistungsfähigkeit um 20 % reduzieren. Die Folgen?
- Nachlassende Konzentration und Reaktionsfähigkeit
- Erhöhte Fehlerquote und Unfallgefahr
- Kopfschmerzen, Müdigkeit und Herzrasen
Wichtig zu wissen: Das Defizit lässt sich nicht durch schnelles Nachtrinken kompensieren. Planen Sie demnach regelmäßige Trinkpausen mit geeigneten Getränken ein und hören Sie auf die Signale Ihres Körpers.
Übrigens: Wasserreiches Obst und Gemüse (z.B. Wassermelone, Gurke, Tomaten) zählt zur täglichen Trinkmenge dazu!
Unsere Workshops
gesund-ernährt@work
Das Wichtigste in Kürze zu gesund-ernährt@work
Die Anforderungen in der Grünen Branche sind vielfältig! Die richtige Ernährung bei der Arbeit spielt eine entscheidende Rolle und unterstützt Sie und Ihre Beschäftigten dabei, körperlich und mental leistungsfähig zu sein.
Unsere Workshops gesund-ernährt@work sind kostenfrei für unsere Versicherten. Eine Schulung dauert 2 bis 3 Stunden. Hier vermitteln wir praxisnahe, leicht umsetzbare und berufsspezifische Informationen für eine gesundheitsgerechte und leistungssteigernde Ernährung für Ihren Arbeitsplatz. Wir sensibilisieren Sie und Ihre Beschäftigten für eine gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsweise und geben Ihnen das richtige Werkzeug mit an die Hand.
Wir bieten für unsere versicherten Unternehmen drei Themen an:
Sie interessieren sich für das Angebot? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
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Bilder und Stimmen aus den Workshops
Welchen Mehrwert bringen die Workshops gesund-ernährt@work den Teilnehmenden? Hier berichten Unternehmer Marius Wichmann und Referentin Maria Horn von ihren Erfahrungen aus dem Workshop "Unterwegs gesund verpflegt".
Ohne Motivation geht es nicht
Der GaLaBau-Betrieb von Familie Wichmann nahm an dem Workshop „Unterwegs gesund verpflegt“ teil. Hier erzählt Marius Wichmann von seinen Erfahrungen und dem Feedback seiner Beschäftigten.
Herr Wichmann, warum ist das Thema „gesunde Pause“ aus Ihrer Sicht so wichtig?
Ich bin gelernter Straßenbauer und betreibe in meiner Freizeit Triathlon. Gerade bei Ausdauersportarten und vor allem bei Wettkämpfen nimmt die Ernährung einen sehr hohen Stellenwert ein. Dies hat mir bewusstgemacht, wie essenziell eine ausgewogene Ernährung für ein gesundes Leben ist. Es gibt heute viele verarbeitete Produkte, die voller leerer Kohlenhydrate sind. Gleichzeitig ist es schwierig, sich gegen das große ungesunde Angebot zu entscheiden, gerade im Supermarkt. Daher ist es wichtig zu wissen, was mir guttut und schmeckt.
Der kostenfreie Workshop „Unterwegs gesund verpflegt“ passt gut zu diesem Thema. Von Vorteil war, dass die Organisation schnell von statten ging und wir den Workshop auf unserem Firmengelände durchführen konnten.
Konnten Sie für sich neue Erkenntnisse gewinnen oder Gewohnheiten ablegen?
Als Ausdauer-Sportler beschäftige ich mich seit Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung. Daher habe ich in dem Workshop vieles wiedergefunden, was ich schon wusste, unter anderem, dass proteinreiche Gerichte nicht nur zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen, sondern auch satt machen. Für die Baustelle und unterwegs ist zum Beispiel ein gebratenes Reisgericht mit Gemüse und körnigem Frischkäse oder Joghurt ideal. Die Mahlzeit ist proteinreich und macht satt – und abends vorbereitet, kann das Gericht am nächsten Tag sogar kalt gegessen werden.
Hat sich nach dem Workshop auf Ihrem Betrieb etwas nachhaltig verändert?
Die Referentin hat es geschafft, zum Nachdenken anzuregen. Zum Beispiel haben sich einige Teilnehmende im Nachgang mit dem Thema Cholesterin bei älteren Personen auseinandergesetzt. Allgemein habe ich positives Feedback erhalten, der ein oder andere Beschäftigte hat inzwischen Wünsche geäußert. Unter anderem installieren wir jetzt einen Wasserspender.
Ein Tag reicht insgesamt natürlich nicht aus, um in die Tiefe zu gehen. Dadurch können manche Themen nur angerissen werden, beispielsweise die langfristige Planung für den Wocheneinkauf. Das ist aus meiner Sicht eine große Stellschraube, die kurzfristige Spontankäufe verhindert. Man muss versuchen, seinem inneren Schweinehund so wenig Spielraum wie möglich zu lassen. Für einen Überblick und den Einstieg in das Thema war der Workshop-Zeitraum aber gut geplant.
Warum würden Sie den Workshop auch anderen Betrieben empfehlen?
Als Unternehmerinnen und Unternehmer sollten wir nicht zu kurzfristig denken. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wichtig. Sie sollten möglichst langfristig gesund bleiben und so auch in Rente gehen. Die Ernährung ist ein Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Mit den Workshops können wir zum Nachdenken anregen. Es gibt noch zwei weitere Workshops in der Reihe gesund-ernährt@work. Möglicherweise greifen wir in den nächsten Jahren darauf zurück.
„Fertiges kann ich mir auch ,schön‘ essen“
Im Interview erzählt Ernährungsworkshop-Referentin Maria Horn, warum eine ausgewogene Ernährung für die grünen Berufe eine Herausforderung sein kann und welche Praxistipps den Berufsalltag erleichtern.
Frau Horn, warum ist das Thema „gesunde Pause“ aus Ihrer Sicht wichtig?
Eine Pause zu machen, bedeutet, den Geist schweifen zu lassen, den Stress- bzw. Cortisollevel des Körpers herunterzufahren, sich zu unterhalten, den Rücken durchzustrecken, sich zu entspannen. Ist der Körper im Dauerstress, wird er anfällig für Erkrankungen und hat Schwierigkeiten abzunehmen.
Gleichzeitig brauche ich Ruhe, um meine Mahlzeiten zu mir zu nehmen. Kauen kostet Zeit, das ist gut für die Zähne, für die Verdauung und für den gesamten Organismus. Ich brauche auch Zeit, um satt zu werden. Ernährung geht nicht nur über die Kalorien, sondern auch über die Seele.
Mein „Geheimtipp“ sind daher geregelte Essenszeiten mit festen Pausen. Diese sollten genutzt werden, um sich richtig satt zu essen. Der Körper ist länger leistungsfähig und als Folge benötigt man weniger ungünstige Snacks nebenbei. So gönnt man den inneren Organen auch eine Regenerationsphase.
Welche Herausforderungen sehen Sie für Beschäftigte der Grünen Branche in Bezug auf die Ernährung?
Für die Männer ist meiner Erfahrung nach eine gute Ernährung eine echte Herausforderung, da sie bei körperlicher Arbeit einen hohen Kalorienbedarf haben. Sie müssen vorausschauend planen und ausreichend Verpflegung mitnehmen, damit sie genügend Energie zu sich nehmen können. Sie haben Angst, dass Fett fett macht, und greifen viel schneller zu Zucker, z. B. Schokoriegel oder Cola. Leider ist noch nicht allgemein bekannt, dass der Körper aus zu viel Zucker Bauchfett produziert. Dabei sollte es das Ziel sein, sich mit gesunden Lebensmitteln auszustatten und so den Kalorienbedarf, aber auch den Bedarf an Eiweiß und guten Fetten zu decken. Dies kann man z. B. über Käsebrot, gekochte Eier, Linsensalat oder auch Nüsse erreichen.
Meine Wahrnehmung ist, dass Frauen es eher im Blick haben, sich gesünder zu ernähren und sich entsprechende Mahlzeiten mitzunehmen. Sie haben häufiger Salate, belegte Brote, Quarkspeisen oder Wraps mit dabei. Sie interessieren sich stärker für die Ernährung. Männer hingegen müssen oft erst überzeugt werden. Daher ist es sinnvoll, dass die Betriebe vorausschauend agieren und Veranstaltungen wie diese beanspruchen.
Der Workshop „Unterwegs gesund verpflegt“ ist speziell auf Beschäftigte der Grünen Branche ausgerichtet. Wie schaffen Sie es, die Inhalte praxisnah zu vermitteln?
Ich versetze mich in die Situation der Teilnehmenden, spreche sie an, respektiere, dass sie wenig Zeit haben. Ich kenne z. B. Waldarbeit noch aus meiner Kindheit, wir haben in jedem Alter körperlich mitgearbeitet. Mir sind die Berge an „Stullen“, Äpfeln und gekochten Eiern noch in lebhafter Erinnerung, die wir in der Pause vertilgt haben. Wer arbeitet, muss essen, hieß es immer. Das hat heute noch seine Richtigkeit. Um den „grünen“ Berufsalltag nachvollziehen zu können und Tipps zur individuellen Situation zu geben, stelle ich gezielte Fragen. Mir ist außerdem gemeinsames Erarbeiten von Lösungsansätzen sehr wichtig.
Welche ausgewogenen Mahlzeiten empfehlen Sie beim Bäcker, Metzger und Co.?
Hefeteilchen, Leberkäse im Brötchen oder Gyrostasche sind schnell heruntergeschlungen. Ich nehme viele Kalorien in kurzer Zeit zu mir, die aber nicht sättigen, weil sie keine richtigen Nährstoffe haben. Ein Döner zum Beispiel ist eine schlechte Kombination aus Fett, hellem Mehl und leeren Kalorien. Das Suppenkoma klopft dann schnell an. Man fühlt sich lahm, nicht energiegeladen.
Ich sage dann gerne: Essen to go kann ich mir auch „schön“ essen, wenn es denn schon sein muss. Beschäftigte der Grünen Branche dürfen viele Kalorien zu sich nehmen, sie brauchen aber auch viel Eiweiß und gesundes Fett, um Kraft zu haben.
Hier ein paar Beispiele:
- Beim Bäcker: Entscheiden Sie sich für belegtes Vollkornbrötchen, anstatt für ein Hefeteilchen. oder Croissants. Belegt der Bäcker das Brötchen frisch vor Ihren Augen, bitten Sie um eine extra Portion Salat, Gemüse und Eiweiß (Käse, Ei, Fisch oder Schinken). Ergänzen können Sie noch einen Joghurt oder Quark, oder eine Handvoll Nüsse.
- Beim Metzger: Wählen Sie lieber Steak als Leberkäse im Brötchen aus. Ergänzen - also „schön essen“ - geht sehr gut durch frischen Salat, gekochten Eiern oder wieder die Handvoll Nüsse.
- Nehmen Sie zur Döner- oder Gyrostasche einen Salat dazu, gerne mit gutem Öl-Essig-Dressing. Wir kennen alle, dass das ungünstige Fett aus dem Fleisch von dem Brötchen aufgesaugt wird. Der letzte Rest vom Brötchen trieft nur so davon. Diesen Rest könnte man getrost weggeben, somit reduziert sich ungünstiges Fett. Ergänzen können Sie gut Zaziki, Joghurtsoße oder Quark.
Mit welchen „AHA“-Effekten haben Sie die Teilnehmenden im Workshop-Verlauf schon überrascht?
Vielen Teilnehmenden ist nicht bewusst, dass Wasser mit Geschmack viel Zucker enthalten kann. Es kann sich um bis zu neun Stück Würfelzucker in einer 0,75-Liter-Flasche handeln, die ich mal eben zwischendurch trinke. Mir persönlich wäre für diese Zuckermenge ein Schokoriegel lieber.
Dass eiweißreiche Lebensmittel länger satt halten, ist für viele auch neu, ebenso dass gute Butter gegessen werden darf. Ich verurteile kein Fett, ich bevorzuge aber gutes Fett, z. B. in Milch und Milchprodukten und meide eher ungünstiges Fett, z. B. in Croissants oder Leberkäse. Das eine nährt, das andere belastet eher.
Welche Life-Hacks empfehlen Sie, um die Tipps in den Arbeitsalltag ohne großen Aufwand zu integrieren?
Stellen Sie sich zunächst grundsätzlich die Frage, ob ein Tipp oder Life-Hack für Sie tatsächlich alltagstauglich ist. Schauen Sie nach den Preisen. Schnelle Lösungen, die ich selbst umsetzen kann, sind oft günstiger als die Snacks um die Ecke. Machen Sie sich bewusst, wie teuer die Zwischenmahlzeiten werden können.
- Eine Kombination aus Vollkorn, Eiweiß und gesundem Fett macht mich leistungsstark, fit und konzentriert. So vermeide ich ein Leistungstief.
- Für den kleinen Hunger zwischendurch können Sie sich fertige Kräcker kaufen und mit diesen ein Päckchen Kräuterquark „löffeln“. Holen Sie sich noch einen Apfel aus dem Supermarkt.
- Rohe und ungesalzene Nüsse sind gut zu transportieren und schnell zur Hand. Diese liefern gehaltvolle Energie.
- Schnell zu Hause gemacht ist ein Obstjoghurt im Glas, mit ein paar Esslöffeln Haferflocken und einer Handvoll Nüssen versehen.
- Kochen Sie Eier auf Vorrat, bereiten Sie z. B. einen Kichererbsensalat vor, eine Stulle dazu, fertig.
Achten Sie auch darauf, Hitze- und Sonnenschutzmaßnahmen einzuhalten und über den Tag verteilt ausreichend zu trinken. Genießen Sie vorzugsweise Wasser, das durch Saftschorlen ergänzt werden kann. Denn drei Liter zucker- und kalorienhaltige Getränke bringen auch trainierte Körper aus dem Konzept und sollten vermieden werden.
Unsere Medien im Überblick
Bewusste Ernährung spielt in der Grünen Branche eine wichtige Rolle. Unsere Broschüre „Power für den Arbeitstag. Richtiges Essen am Arbeitsplatz zahlt sich aus“ ist im Besonderen auf die grünen Berufe ausgerichtet.
Hier erfahren Sie, wie Sie leicht gesunde Mahlzeiten zubereiten und einen ausgewogenen Speiseplan zusammenstellen, um den täglichen Anforderungen noch besser gerecht zu werden,.
Unternehmen mit Beschäftigten, die bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft in der SVLFG versichert sind, können unser Gebotszeichen "Trinken" kostenlos per E-Mail als Aufkleber bestellen. Bitte geben Sie im Feld "Ihre Nachricht" den Text "Gebotszeichen" an.
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