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Ladung richtig sichern

Ladungssicherung ist wichtig, damit es nicht zu ungewollter Bewegung der Ladung kommt.. Hier erhalten Sie Tipps und Hinweise, wie Sie Ihre Ladung sicher transportieren.

Warum die Ladung sichern?

Vergrößerung des Bildes für Traktor mit Anhänger, auf dem Strohballen geladen sind.

Eine ordnungsgemäße Ladungssicherung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Verkehrs- und Arbeitssicherheit.

In folgenden Situationen kann es zu einer ungewollten Bewegung der Ladung kommen:

  • beim starken Bremsen (Vollbremsung)
  • bei ruckartigem Beschleunigen
  • bei schlechter, unebener Fahrbahn
  • beim Auffahren vom Feld auf die Straße
  • in Kurven
  • beim schnellen Abbiegen
  • beim Ausweichen z. B. an Fahrbahnverengungen 
  • beim Fahren im Kreisverkehr
  • bei seitlich stark geneigter Fahrbahn 
  • beim Unterfahren von Bäumen und Brücken sowie bei hoher Ladung

FEHLENDE ODER UNZUREICHENDE LADUNGSSICHERUNG HAT FOLGEN

Eine fehlende oder unzureichende Ladungssicherung kann teuer werden und zu schweren Unfällen führen. Daher sind Rechtsfolgen möglich wie

  • Bußgeld
  • Punkte in Flensburg (Verkehrssünderkartei) 
  • Strafverfahren/Verurteilung (Geld-/Haftstrafe)
  • Entfallen des Versicherungsschutzes (Regress)

Wer ist verantwortlich?

Wirksame Kräfte berechnen

Vergrößerung des Bildes für Von einem Traktor mit Ladefläche gehen rote Pfeile ab, die  Werte für die Gewichtskräfte der Ladung angeben..
Massenkräfte im Fahrbetrieb am Beispiel eines Traktors. Die Kräfte sind unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit anzunehmen. 

Beim Transport wirken verschiedene Kräfte: Beschleunigungs-, Verzögerungs- und Fliehkräfte. 

Insbesondere die Massen- und Reibungskräfte müssen bei der Ladungssicherung berücksichtigt werden. § 22 Abs.1 StVO nennt die Anforderungen zur Ladung, die in der VDI-Richtlinie 2700 konkretisiert werden.

Die beschriebenen Kräfte sind unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit anzunehmen.

Für die Berechnung der Kräfte zur Sicherung der Ladung wird davon ausgegangen, dass

  • bei einer Vollbremsung eine Kraft von der Ladung nach vorn wirkt, die 80 % der Ladungsmasse entspricht,
  • beim Befahren von Kurven und bei Ausweichmanövern eine Kraft zur Seite wirkt, die 50 % der Ladungsmasse entspricht,
  • beim Anfahren/Beschleunigen eine Kraft nach hinten wirkt, die 50 % der Ladungsmasse entspricht.

Anforderungen nach DIN EN 12642 Gemäß der Norm DIN EN 12642 (Version 2007) müssen Stirn- und Rückwand sowie Seitenwände von Nutzfahrzeugen und Anhängern mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von mehr als 3,5 t folgende Lasten aufnehmen:

Anforderungen nach DIN EN 12642Gemäß der Norm DIN EN 12642 (Version 2007) müssen Stirn- und Rückwand sowie Seitenwände von Nutzfahrzeugen und Anhängern mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von mehr als 3,5 t folgende Lasten aufnehmen:

Standardaufbau Code LVerstärkte Aufbauten Code XL
Stirnwand40% der Nutzlast50% der Nutzlast
Rückwand25% der Nutzlast30% der Nutzlast
Seitenwände40% der Nutzlast40% der Nutzlast

Bezüglich des Standardaufbaus – Code L – sollte die Belastbarkeit der Stirnwand, Rückwand und Seitenwände beim Fahrzeugaufbauer erfragt werden.

MASSEINHEIT

Die Einheit daN (deka-Newton) ist die übliche Kräfteangabe im Bereich der Ladungssicherung.

F = 4.000 N = 400 daN = 400 kg

Zulässige Gesamtmasse (zGM)

Zulässige Gesamtmasse (zGM)
MassenkräftezGM bis 2 tzGM über 2 t bis  3,5tzGM über 3,5 t
in Fahrtrichtung0,9 x FG0,8 x FG0,8 x FG
entgegen der Fahrtrichtung0,5 x  FG 0,5 x FG0,5 x FG
quer zur Fahrtrichtung0,7 x FG0,6 x FG0,5 x FG
Vergrößerung des Bildes für Grafische Darstellung eines  Kleintransporters mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t mit Lastenverteilungsplan und Darstellung der Lastenverteilkurve.

Beispiel: Lastverteilungsplan für einen Kleintransporter mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t

Lastenverteilungsplan

Mit dem Lastenverteilungsplan soll sichergestellt werden, dass sich der Schwerpunkt der Ladung in einem definierten Bereich der Ladefläche befindet, damit

  • keine unzulässige Schwerpunktlage des Ladeguts entsteht
  • die zulässigen Achslasten nicht über- oder unterschritten werden (Lenk- und Bremsfähigkeit des Fahrzeugs)
  • die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs nicht überschritten wird.

Für jedes Fahrzeug kann ein spezieller Lastverteilungsplan berechnet werden, wobei einige Fahrzeughersteller bzw. Fahrzeugaufbauhersteller diese Leistung kostenlos anbieten.

Ladungssicherungsrechner helfen

Ladungsgewicht, Zurrpunktfestigkeit, Nutzlast, Zurrwinkel – das Ausrechnen der Sicherungskraft ist nicht einfach. Ladungssicherungsrechner helfen beim Berechnen der Sicherungskraft. Mit dem Suchwort "Ladungssicherungsrechner" finden Sie kostenfreie Hilfe im Internet. Unter Berücksichtigung von Ladungsgewicht, zulässiger Nutzlast,  Gleitreibwert, Festigkeit des LKW-Aufbaus und der Zurrpunkte kann mit so einem Rechner einfach und schnell die korrekte Zahl der Hilfsmittel, die Sie für Ihren Transport benötigen, bestimmt werden. 

Arten der Ladungssicherung

Wissen, wie es geht

BEIM FAHRZEUGKAUF BEACHTEN

Beim Kauf eines Fahrzeuges ist es wichtig, den zukünftigen Ein- satzzweck zu berücksichtigen. Entsprechende Anforderungen, wie die Anzahl der Zurrpunkte, Auslegung der Bordwände, sollten in den Vertrag aufgenommen werden.

Hilfsmittel

Vergrößerung des Bildes für Aus dem Rahmenteil der Ladefläche ausziehbarer Zurrpunkt.

Zurrpunkte

Es gilt, die maximale Belastbarkeit der Zurrpunkte am Transportfahrzeug zu beachten. Alle Neufahrzeuge mit Pritschenaufbauten müssen mit Zurrpunkten ausgestattet sein.

Vergrößerung des Bildes für Mit Aufkleber werden die Zurrpunkte am Fahrzeug gekennzeichnet. .
Kennzeichnung eines Zurrpunktes für ein Fahrzeug mit einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 Tonnen

Belastbarkeiten bei LKW und (Sattel-) Anhängern

Nach der Norm DIN EN 12640 für Zurrpunkte von LKW, Anhänger und Sattelanhänger mit Pritschenaufbauten mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von mehr als 3,5 t sind folgende Belastbarkeiten der Zurrpunkte festgelegt:

Belastbarkeit/ ZurrpunktZulässige Gesamtmasse Fahrzeug
800 daNmehr als 3,5 t bis zu max. 7,5 t
1.000 daNmehr als 7,5 t bis zu max. 12 t
2.000 daNmehr als 12 t

Belastbarkeiten bei Kastenwagen

Bei Kastenwagen (Führerhaus und Laderaum bilden eine Einheit) mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von bis zu 7,5 t sind die Belastbarkeiten der Zurrpunkte in der Norm DIN 75410 Teil 3 festgelegt:

Belastbarkeit/ ZurrpunktZulässige Gesamtmasse Fahrzeug
400 daNbis max. 2 t
500 daNmehr als 2 t bis zu max. 5 t
800 daNmehr als 5 t bis zu max. 7,5 t

Tipps zum Transportgut

Alternative Transportmittel

Alternative Transportmittel werden für den innerstädtischen Transport von waren immer attraktiver.  Nähere Informationen gibt es in der DGUV Information 208-055.

Wissen für Ihre Sicherheit zum Download

Broschüre bestellen

Sie können die Broschüre kostenlos auch als Print-Exemplar bestellen. Verwenden Sie dazu einfach das Bestellformular.

SORGSAM LAGERN

Um nicht in Gebrauch befindliche Ladungssicherungsmittel sowie Hebebänder zur Verladung gegen vorzeitige Alterung und Beschädigungen zu schützen, ist eine schonende Aufbewahrung, z. B. in gesonderten Transportbehältnissen am Fahrzeug, zu empfehlen.

Informationen für Arbeitgeber

Als Arbeitgeber gibt es nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen, die Sie erfüllen müssen. Sie tragen auch eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und den Schutz Ihrer Mitarbeiter. Auch für Transportfahrten sind die Gefährdungen zu beurteilen und Maßnahmen für sicheres und gesundes Arbeiten abzuleiten.

Wir unterstützen Sie dabei zum Beispiel mit Mustergefährdungsbeurteilungen, Unterweisungshilfen und Betriebsanweisungen zum Thema Ladungssicherung. Die Muster können Sie auf die konkreten Bedingungen in Ihrem Unternehmen anpassen. Der Download ist für Sie kostenlos.