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Getreide sicher ernten:  Maschinenbrand vermeiden

23.06.2022

Vergrößerung des Bildes für Mähdrescher beim Getreide ernten. Neben ihm fährt ein Traktor und fängt das geerntete Korn auf..
Die Staubbelastung bei Erntearbeiten ist extrem hoch.

Große Trockenheit und Hitze begünstigen Brände auf offenem Feld bei der Getreideernte. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) erklärt wie es dazu kommt und gibt Tipps zur Vermeidung.


„Es reicht ein Stein, der einen Funken schlägt und schon können Mähdrescher, aber auch andere Erntemaschinen, wie zum Beispiel Ballenpressen, bei sommerlichen Temperaturen in Brand geraten. Weitere Brandursachen können defekte Kugellager sein, die aufgrund eines Lagerschadens heiß laufen oder Keilriemen, die wegen zu geringer Spannung anfangen zu rutschen und sich dabei stark erhitzen. Legen sich Staub, Spreu und kurz gehäckseltes Stroh an heiße Maschinenteile, zum Beispiel an den Abgaskrümmer, entstehen ebenfalls mitunter Brandherde“, zählt Robert Höfer, SVLFG-Präventionsfachmann und Moderator des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, einige Gründe auf, warum landwirtschaftliche Erntemaschinen immer wieder in Flammen aufgehen.

Brand wird zu spät entdeckt

„Die Staubbelastung bei Erntearbeiten ist extrem hoch. Die Abmessungen der Maschinen sind so groß, dass ein Rundumblick für die Fahrerinnen und Fahrer in ihren geschlossenen Kabinen kaum möglich ist. Außerdem konzentrieren sie sich natürlich auf ihre Arbeit“, so Höfer. Kein Wunder also, dass Fahrzeugbrände häufig erst spät entdeckt werden. Löscharbeiten werden dadurch allerdings erheblich erschwert. Höfer betont, dass in jedem Fall der Eigenschutz grundsätzlich vor den Schutz der Maschine geht. „Handelt es sich um mehr als einen Entstehungsbrand, dann alarmieren Sie die Feuerwehr und halten Sie Abstand“, so der Präventionsfachmann.

Vorsorge treffen - Brandursachen vermeiden

Um Brände bei Erntearbeiten zu vermeiden, rät Robert Höfer, Erntemaschinen mindestens einmal am Tag an den kritischen Stellen zu reinigen. Insbesondere bei Reinigungsarbeiten auf dem Feld leisten akkubetriebene Laubbläser gute Dienste. „Bedenken Sie, dass Stäube die Gesundheit beeinträchtigen. Nutzen Sie deshalb Schutzausrüstung gegen Staub bei diesen Tätigkeiten“, so Höfer. Neben diesen regelmäßigen Reinigungsarbeiten sollten einmal jährlich eine intensive Grundreinigung sowie ein Vor- und Nacherntecheck in einer Fachwerkstatt erfolgen. Beim Dreschen und Mähen, beim Ballen pressen sowie beim Strohtransport und natürlich beim Betanken gilt absolutes Rauchverbot, auch in geschlossenen Fahrzeugkabinen.

Vergrößerung des Bildes für Aerosol-Löschgenerator verbaut im Motorraum einer landwirtschaftlichen Maschine. .
Aerosol-Löschgeneratoren werden direkt in den zu schützenden Bereichen installiert (Motorraum, Hydraulik, Riementrieb, Pickup oder ähnliches). Sobald ein Brand erkannt wird, löst der Löscher aus. Der Löschnebel verteilt sich in Sekunden und löscht den Brand nachhaltig.

Brandbekämpfung

Zur Bekämpfung eines Entstehungsbrandes auf Landmaschinen und Traktoren muss mindestens ein 6-kg-Pulverlöscher mitgeführt werden. Bei Mähdreschern und anderen großen Erntemaschinen empfiehlt es sich, zwei 6-kg- oder einen 12-kg-Pulverlöscher dabei zu haben. Mit Wasser gefüllte Güllefässer am Feldrand - oder zumindest abholbereit im Hofbereich - sorgen im Brandfall schnell für Löschwasser. Sehr wirkungsvoll wird die Brandbekämpfung durch die Installation einer Löschanlage. Eingebaute Aerosol-Löschanlagen melden dem Fahrer einen Brand, wenn der Temperaturfühler eine zu große Hitzeentwicklung feststellt. Die Löschpatronen werden automatisch tätig. Laut Hersteller ist das Feuer ist in der Regel in zehn bis 20 Sekunden gelöscht. Das ausgestoßene Pulver ist ungiftig und kann leicht entfernt werden. Aerosol-Löschanlagen können auch nachgerüstet werden.