Hautkrebs vorbeugen - Kinderhaut braucht Sonnenschutz
30.06.2023
Bereits wenige Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Hautkrebsrisiko signifikant. Deshalb braucht zarte Kinderhaut besonderen Schutz. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gibt Tipps für ein Kinderleben ohne Sonnenbrand und für einen unbeschwerten Urlaub.
Hautschäden durch Sonnenbrand in der Kindheit bestimmen zum größten Teil das Lebenszeitrisiko für Hautkrebs, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) auf seiner Internetseite. Die Gründe: Kinderhaut ist um ein Vielfaches dünner als die Haut von Erwachsenen und noch unzureichend pigmentiert. Deshalb ist für Kinder Sonnenschutz durch Kleidung, Sonnenhut sowie -brille, Schatten und Sonnencreme ein Muss. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sollten überhaupt nicht in die direkte Sonne. Deshalb ist es wichtig, ausreichend schattige Spielmöglichkeiten anzubieten und den Aufenthalt in der hoch stehenden Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr zu vermeiden. Allerdings ist ein ausreichender Sonnenschutz für Kinder auch im Schatten notwendig.
Tipps gegen Sonnenbrand
Kinder sollten sich weder in der Sonne noch im Schatten unbekleidet draußen aufhalten. Am zuverlässigsten schützen bereits gewaschene Baumwolltextilien vor Sonnenbrand. Kunstfasern schützen in der Regel nur dann ausreichend, wenn es sich um sogenannte Sonnenschutztextilien mit entsprechender Kennzeichnung (UPF oder UV-Protection-Factor) handelt. Kinder, insbesondere Kleinkinder, bei denen der Haarwuchs noch nicht sehr dicht ist, sollten bei Sonnenschein immer eine Kopfbedeckung tragen. Idealerweise schützt diese auch den Nacken.
Unbedeckte Haut muss mit Sonnenschutzprodukten geschützt werden. Die meisten Kinder mögen keine Sonnencremes, erst recht nicht, wenn sie klebrig sind oder sich nur schwer auftragen lassen. Handel oder Apotheken bieten mittlerweile Produkte, die auf die Ansprüche von Kindern abgestimmt sind. Beim Eincremen sorgfältig vorgehen und die Ohren, die Hände, die Füße, das Gesicht und den Nacken nicht vergessen. Es dürfen keine Schutzlücken entstehen. Damit der Sonnenschutz optimal wirkt, braucht er in der Regel eine Vorlaufzeit von etwa einer halben Stunde. Deshalb rechtzeitig vor dem Aufenthalt im Freien eincremen.
Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) schützt besser als ein niedriger. Inzwischen sind Präparate mit einem LSF 50+ auf dem Markt. Ob ein Produkt gegen UV-B-Strahlen und gleichzeitig gegen UV-A-Strahlen schützt, lässt sich nicht immer auf Anhieb erkennen. Hier hilft zum Beispiel die Apotheke weiter. Das Fachpersonal beantwortet auch Fragen zur Hautverträglichkeit der einzelnen Produkte. Je flüssiger ein UV-Schutzmittel ist, desto geringer ist in der Regel auch die aufgetragene Schichtdicke. Mit Sprays werden gewöhnlich die geringsten Auftragungsmengen erreicht. Ist die aufgetragene Schicht zu dünn, wird der genannte Lichtschutzfaktor nicht erreicht. Werden Sprays oder Lotionen verwendet, muss deshalb besonders sorgfältig vorgegangen werden, um den erforderlichen Schutz zu gewährleisten.
Auch wasserfeste Produkte verschwinden mit der Zeit durch längeres Baden und Spielen im Wasser, durch Abtrocknen oder einfach, weil die Kinder schwitzen. Deshalb darf das Nachcremen nicht vergessen werden. Es verlängert oder erhöht allerdings nicht den angegebenen Lichtschutzfaktor. Sonnenbrillen mit UV-Schutz bewahren Kinderaugen vor Lichtschäden. Daher auf einen entsprechenden Hinweis achten zudem eine Sonnenbrille wählen, die dem Kind gut passt und die es gerne trägt.
Wer seinen Urlaub in Ländern verbringt, in denen die natürliche UV-Belastung noch höher ist als in Deutschland, sollte alle bereits genannten Hinweise besonders sorgfältig beachten sowie seinen Kindern und sich selbst eine Eingewöhnungszeit gönnen. Kurze Aufenthalte in der Sonne helfen, sich an das fremde Klima zu gewöhnen. Idealerweise spielen Kinder vor allem anfangs eher im Schatten. Wo kein Schatten ist, helfen Sonnenschirme und -segel weiter. Wasser verstärkt durch die Reflektion die UV-Strahlung. Deshalb ist besonders beim Planschen und Baden ausreichender Sonnenschutz wichtig. Kinder sollten sich zudem nicht zu lange im Wasser aufhalten.
Bei großer Hitze ist die Gefahr der Dehydrierung (Flüssigkeitsmangel im Körper) gerade für kleinere Kinder gegeben, wenn sie nicht regelmäßig genügend trinken. Betroffene werden dann zum Beispiel schläfrig, haben Kopfschmerzen oder andere Befindlichkeitsstörungen, die Reaktionszeit verzögert sich. Am sinnvollsten ist es, Kindern stündlich ein Getränk in ausreichender Menge anzubieten. Wasser hilft am besten gegen Durst und ist zuckerfrei. Gekühlte Tees, Wasser mit Zitrone, Pfefferminze oder Obststückchen bieten geschmackliche Abwechslung und sehen appetitlich aus. Die meisten Kinder lieben saftiges Obst oder Gemüse, zum Beispiel Wassermelonen, Tomaten oder Gurken. So nehmen sie zusätzlich ganz nebenbei Flüssigkeit auf. Suppen, ungesüßtes Fruchtmus oder Joghurts sind leichte Zwischenmahlzeiten, die sich ebenfalls positiv auf den Flüssigkeitshaushalt auswirken.
Informationen zum UV- und Hitzeschutz
Unter www.svlfg.de/sonnenschutz gibt es Hinweise zum Sonnen- und Hitzeschutz. Informationen der SVLFG zur Hautkrebsprävention gibt es unter www.svlfg.de/vorsorge. Ebenfalls interessant sind die Internetseiten www.klima-mensch-gesundheit.de/hitzeschutz/ sowie https://hitze.info/.